1 Mio für Kinder- und Jugendkultur

Vergangene Woche traf sich der Kulturausschuss zu einer Anhörung. Geladen waren vier Experten der Kinder- und Jugendkulturarbeit. Jeder hatte eine Viertelstunde, das zu sagen, was ihm auf dem Herzen lag. Und so holten sie aus: Stefan Löwis als Vertreter der LAG Kinder- und Jugendkultur, Ansgar Wimmer, Vorsitzender der Toepfer-Stiftung, der Chef der Hamburger Musikhochschule, Prof. Elmar Lampson und Prof. Dr. Wolfgang Schneider von der Uni Hildesheim. Was sie sagten, klang kurzgefasst so: Kinderkultur ist ein Zukunftsfeld der Gesellschaft, hat wichtige soziale, bildungspolitische und ästhetische Funktionen, ist unverzichtbar und braucht mehr Förderung. Stefan Löwis nannte auch schon eine Zahl: Jährlich eine Million Euro. Häufig genannt wurde auch noch die dringend erforderliche stärkere Einbindung von Schulen als ein Ort von Kinderkultur und – im Gegenzug – die Öffnung der Schulen in die Stadtteile und für kulturelle Angebote, die allerdings auch entsprechend entlohnt werden müssten.

Und die anwesenden Politiker sämtlicher Parlamentsparteien? In ihren Fragen kam zum Ausdruck, dass sie für die Forderungen der Kinderkultur-Sachverständigen eine hohe Sympathie hegten. (Nur der Vertreter der Piraten sagte nichts, aber der wird sich noch gewöhnen, dass es Kommunikation auch außerhalb der Chats gibt!)

Schon neulich hatte die GAL eine Veranstaltung organisiert, in die Vertreter auch der anderen wichtigen Parteien sich für eine stärkere Förderung der Kinderkultur einsetzten. Gewichtige Verstärkung hatten sich die Veranstalter mit Wolfang Zacharias, den „Erfinder“ der Pädagogischen Aktion München, geholt. Auch dessen Votum: Wenn Hamburg eine Musterregion für Kinder- und Jugendkulturarbeit bleiben oder werden will, muss eine strukturierte, systematische Förderung für bestehende und neue Angebote her.

Und nun? Vielleicht gar nichts?  Immer so weiter wie bisher? Wohl kaum. Die Kultursenatorin saß bei der Anhörung dabei und verschickte eifrig SMS. Vermutlich an den Finanzsenator und an den Bürgermeister: Hallo Olaf, mach doch bitte mal eine Million für die Kinderkultur klar! Sonst ist es aus! Gruß, B.

So wird es wohl sein. Achten wir mal darauf, was sich tut und fragen hin und wieder bei den Politikern unseres Vertrauens nach!