Das Datum der Antwort des Amtes

„Ich bestätige den Eingang vom 12.02.2018“ – so beginnt das Schreiben des Zentralamtes der Justizbehörde Hamburg vom 15. November 2018 auf den KIKU-Antrag um eine Förderung aus Bußgeldern. Huch? Wie?  Februar – November: dieser Bearbeitungszeitraum wirft Fragen auf. Hatte das Amt über den Antrag des KIKUs so lange nachgedacht?

Wohl nicht. Denn in dem Brief heißt es weiter, dass unser Antrag nun den Mitgliedern der Verteilungsgremien in der Sitzung „Frühjahr (!) 2018“ vorgetragen werde. Und dass die entsprechenden Sitzungstermine wohl im Januar oder Februar 2019 stattfinden würden. Danach, also so ca. im März, würde das KIKU dann erfahren, ob der Antrag genehmigt sei. Staunend betrachten wir hier also eine Zeitverschiebung, die die Abweichungen zwischen julianischen und gregorianischen Kalender zu einer Petitesse schrumpfen lassen.

Im Umgang mit dem „Sammelfonds für Bußgelder“ muss man sich jedenfalls mit Geduld wappnen und sehr, sehr langfristig denken. Denn nun naht ja schon wieder das Jahresende, und schon setzt die Überlegung ein, welchen aktuellen Bedarf das KIKU Mitte 2020 haben könnte, der in einer ausführlichen Antragstellung im Januar oder Februar 2019 beschrieben, begründet und berechnet werden würde. Dabei wäre es allerdings wichtig, dass es keinesfalls schlimm sein darf, wenn dem Antrag nicht entsprochen würde, das KIKU also leer ausgeht. Denn das war in der Vergangenheit in den meisten Fälle das Ergebnis des langwierigen Prozesses.

Dementsprechend unwichtig muss also der Antragsgegenstand sein. Mindestens für die nächsten anderthalb Jahre muss er so verzichtbar sein, dass niemand auf die Idee kommt, ihn vorzeitig anzuschaffen oder ihn dem KIKU zu spenden. Denn dann müsste man nochmal neu kaufen oder das Geld zurückgeben.

„Bruder Hilpert blickte auf, nahm den Koloss ins Visier und fiel erneut in tiefes Brüten“ – so steht es in dem durchaus verzichtbaren Krimi „Pilger des Zorns“. In der Fortsetzung: „Antragstellung der Verzweiflung“ wird es dann heißen: „Bruder Thomas blickte auf, nahm den Koloss ins Visier und fiel in tiefes, anderthalb Jahre andauerndes Brüten.“ Fortsetzung folgt.