Wenn der Norbert kommt…

Meistens verbringt der Autor dieser Zeilen die Donnerstagnachmittage in entspannter, ruhiger Arbeitshaltung am Schreibtisch. Da gibt es so friedliche Dinge zu tun wie Abrechnungen oder Anträge, Rechenschaftsberichte oder die Beantwortung origineller Mailanfragen.

In dieser Woche ist es anders, denn diesmal habe ich die Ehre, vor Kindern vorzulesen. Eine heimliche Leidenschaft war das Vorlesen schon immer, nun aber wird sie öffentlich – dank der Firma Mont Blanc, die die Kosten für eine kleine Lesereihe im KIKU übernimmt. Der negative Held der Geschichte von Michael Ende ist das streitsüchtige Nashorn „Norbert Nackendick“. Man kann kaum anders, als an gewisse Zeitgenossen zu denken, wenn man von dem mental etwas schlichten, aber gut gepanzerten Kraftprotz hört. Nur dass im wirklichen Leben leider meistens kein listiger Vogel mit pädagogischen Neigungen da ist, um das Nashorn nackt dastehen zu lassen. Außer natürlich, das Nashorn heißt Strache. Wie konnte Michael Ende das so genau vorhersehen!?

Also, morgen, am 23. Mai 2019 ist es so weit, um 16.15 Uhr gehts im KIKU los. Alle Kinder ab 7 Jahren sind eingeladen, wer will, bringt einen Erwachsenen mit. In der Pause gibt es gesunde Snacks und Getränke. Und pünktlich um 17.30 Uhr ist schon wieder Schluss!

Preisverleihung mit dem Team von „Bücherfilme“

Das KIKU hat schon wieder gewonnen: Und zwar gehörte es diesmal zu den Preisträgern des Mopo-Stadtteilpreises! 10.200 Euro für Spielgeräte – darauf hätten wir sehr lange sparen müssen! – war das Preisgeld, und wir freuen uns jetzt schon darauf, das Geld ausgeben zu können.

Aber fast genauso schön wie der Preis selbst war aber die Preisvergabe im Thalia-Theater in der Gaußstraße. Einige Kinder des Projektes „Bücherfilme“ waren dabei und nutzten die Gelegenheit, einen eigenen kleinen Film zu drehen. Ein unbestrittener Höhepunkt: Lara interviewt André und Olaf. André ist Vorstandsvorsitzender der PSD-Bank, von der das Preisgeld kam, und Olaf ist Chefreporter bei der Mopo. Schöner kann Journalismus nicht sein. „Bücherfilme“ wird von der Stiftung Telekom gefördert.

Zum Film: https://www.youtube.com/embed/P9KMH8DvV9Y?autoplay=1

Ein bissen unterfordert wirkte bei dem ganzen Event Sozialsenatorin (und Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Lesen!) Melanie Leonhard. Sie überreichte die Preis-Urkunden, aber eigentlich hat sie doch noch ganz andere Stärken. Die hat sie leider nicht zur Geltung bringen dürfen. Naja, vielleicht bei nächsten Mal?

Wenn das Fernsehen kommt!

Heute, liest man immer wieder, verliere das Fernsehen gegenüber dem Internet an Bedeutung. Mag sein! Aber, wenn mal ein Fernsehteam im KIKU vorbeikommt, ziehen sich (fast) alle schöne Sachen an, und die Kinder treten mit Schleifen im Haar und geputzten Schuhen auf. Jedenfalls die Mädchen, die zu solchen Anlässen auch eher in der ersten Reihe platznehmen als sonst.

Diesmal war der NDR zu Gast. An einem Freitag! Es ging um Leseförderung, und speziell natürlich um den KIKU-Leseclub. Wie einfach wäre das gewesen, wenn das Fernsehteam beispielsweise an einem Mittwoch Zeit gehabt hätte! Denn freitags findet im KIKU regulär kein Leseclub statt, sondern die Kinder gehen nach der Schule nach Hause und läuten ganz chillig das Wochenende ein.

Aber nicht, wenn das Fernsehen kommt! Dann stehen 15 oder 20 Kinder im KIKU auf der Matte und es gibt einen „Leseclub Extra“ außer der Reihe. Und vormittags konnten wir unser Kita- und Vorschulprogramm vorführen – Dank an die Kita Regenbogen, die es geschafft hat, für alle ihre kleinen Schützlinge Foto- und Filmerlaubnis zu bekommen! „Heute back ich Wolkenbrötchen“ heißt das Programm, das zuerst mit Musik, dann mit einer interaktiven Lesung und schließlich mit theatralen Elementen eine Geschichte bearbeitet. Das ist unsere Vor-Leseförderung (man sagt auch: Literacy-Erziehung) mit allen Sinnen.

Den Film kann man übrigens im Internet sehen. Falls man die Fernseh-Ausstrahlung verpasst hat…

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/kulturjournal/Lesepaten-Kinder-zum-Lesen-bringen,kulturjournal6758.html